Wer ein großes Camper-Herz hat, MUSS hier hin: Vor ein paar Tagen war ich im Erwin-Hymer-Museum und bin aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen.
Zunächst einmal muss im Erwin-Hymer-Museum ein Berg erklommen werden. Wohnwagen aus den 1930ern, die von Oldtimern mit gerade mal 18 PS gezogen wurden. Der eine sogar über das Stilfser Joch. Und so steht der Wohnwagen samt Zugfahrzeug heute im Hymer-Museum:

Der Kleine Strolch von Schweikert im Erwin-Hymer-Museum
Im Erwin-Hymer-Museum folgt eine Zeitreise der nächsten
Jeder Blick ins Innere dieser topgepflegten Fahrzeuge geht direkt ins Camper-Herz. Neben dem immer wieder erstaunlichen Design sind es vor allem die Konstruktionen der Vergangenheit, die beweisen, dass fast jede Idee schon einmal da war. Aufstelldächer, Hubbetten, ein Wohnwagen, der rechts und links verbreitert werden kann, Wohnwagen für Kleinwagen, auch welche für Kleinstwagen wie den Fiat 500 – wenig PS, viel Campingfreude. Es ist eine Zeitreise, die mit meiner Fantasie spielt. Familien, die ihren Caravan packen und dann in ihren Kleinwagen steigen, um ihren Mini-Wohnwagen über die Alpen in Richtung Italien zu ziehen.

Austermann Knospe K 1957 – er konnte rechts und links verbreitert werden

Maly Windspiel 1962
Luxus-Wohnmobil anno 1959
Noch nie hat ein Museum bei mir soviel Lebensfreude ausgelöst wie dieses hier. Der schwimmbare Picollo-Caravan wird von einer Isetta gezogen, ein paar Meter später erwartet mich das Mikafa-Wohnmobil mit Sonnenterrasse. Die kann über eine Leiter durch den Innenraum erklommen werden. Das ist Luxus – Made in Germany 1959. Der Preis dafür wird angegeben mit knapp über 50.000 D-Mark. Bei einem Leergewicht von 3,1 Tonnen hatte dieses Wohnmobil damals immerhin schon 100 PS – und schluckte auf 100 Kilometern rund 20 Liter. Andere Zeiten eben.

Erwin-Hymer-Museum: Elektro Stahlbau Piccolo 1954

Mikafa Reisemobil De Luxe 1959
Camping-Highlights aus der DDR
Ein paar Meter später der nächste Aha-Effekt. Einige Wohnwagen aus der damaligen DDR. Sie stehen vor mir in allen Formen und Farben. Design zum Dahinschmelzen. Wie soll ich das in Worte fassen? Am liebsten würde ich mit jedem dieser Modelle losziehen, darin wohnen, mich aus der modernen Welt beamen. Ob mit Wohnmobil, Caravan, Zeltanhänger oder Dachzelt. Apropos Dachzelt: Da wären wir wieder bei der DDR und diesem legendären Dachzelt auf dem Trabi. Wieder mal das Zeichen, dass Menschen aus einfachen Möglichkeiten immer versuchen, das beste für sich herauszuholen.

Müller Autodachzelt 1980
Die Lust am Reisen im Erwin-Hymer-Museum
Mein Kopfkino lässt mich im Zelt aufwachen, den Reißverschluss öffnen und ich ich stehe am Ostseestrand. Im Kern unterscheidet das Camperleben von damals und heute ja eigentlich auch gar nichts. Ich erlebe im Hymer-Museum viele dieser Zeitreisen im Kopf, die mit Camper-Sehnsucht wohl am besten zu beschreiben ist. Die Lust am Reisen, die Lust am eigenen Haus auf Rädern. Damals wie heute. So wie im Erwin-Hymer-Museum.
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Eccles Motor Caravan 1920

Nagetusch Brillant 1963

Hymercar 1982