Dominic erzählt seine Camper-Geschichten mit einem Podcast. Ich habe ihn gefragt, wie er auf die Idee gekommen ist und was für ihn das Camperleben ausmacht.
Wie bitteschön kommt man denn auf die Idee, einen Camper-Blog als Podcast anzubieten? Das habe ich mich gleich gefragt, als mir camperontour.de bei Facebook das erste Mal begegnete. Ich hab mir den Podcast dann einfach mal angehört. Seitdem weiß ich, dass das sogar eine ganz fantastische Idee ist. Ich wollte den Menschen dahinter näher kennenlernen und habe Dominic über seinen Podcast und sein ganz persönliches Camperleben ausgefragt.
Camperleben.net: Es gibt ja jede Menge Camping-Blogs im Netz, auf denen Menschen ihre Geschichten erzählen: Text, Bild, vielleicht noch Video. Du arbeitest bei deinem Podcast mit Audios. Wie bist du denn auf die Idee gekommen?
Wir als Familie haben auch mit einem klassischen Reiseblog angefangen. Ziel waren Reiseberichte, Campingplatz-Reviews, etc. Aber hier konnten wir immer nur etwas schreiben, wenn wir unterwegs waren. So blöd es jetzt klingt: Uns sind groß keine Themen eingefallen, über die wir hätten schreiben können, während wir nicht unterwegs waren. Somit ist der Blog so ein bisschen vor sich hin gedümpelt.
Im Frühjahr 2017 bin ich dann über ein Podcast-Webinar gestolpert und mir war sofort klar: DAS ist es: Ein Camping-Podcast! Ich bin ja selbst Camper, also ein Camping-Podcast, von Camper für Camper. Und hier sind mir dann auch alle möglichen Themen eingefallen. Genau die Themen, die mir beim reinen schreiben so absolut nicht eingefallen sind.
Das klingt jetzt sicher total paradox. Aber ich denke einfach, dass es daran liegt, dass ich mit dem reinen Schreiben nicht wirklich den passenden Zugang für mich hatte – mit dem Podcast habe ich diesen gefunden. Ich glaube, so geht es irgendwie jedem: Jeder muss den für sich passenden Kanal finden. Für die einen ist es schreiben, für die anderen Videos und für mich ein Podcast.

Camperontour on tour
Du schreibst auf deinem Blog, dass ihr erst seit Herbst 2015 zu den Campern gehört. Warum hattest du denn von Anfang an das Bedürfnis, anderen im Netz euer Camperleben zu erzählen?
Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass es massig Blogs und Websites dazu gibt, so hatten wir 2015 nicht so wirklich die richtigen für uns gefunden. Also haben wir mit unserem begonnen. Uns hat bei den ganzen Infos auch der persönliche Ansatz gefehlt. Die ganzen Bewertungsportale wie Camping.info sind ja doch eher professionell. Aber so der persönliche „Touch“ hat uns gefehlt. Und da wir direkt Feuer und Flamme fürs Camping waren, haben wir uns zum Ziel gesetzt, mit „CamperonTour“ irgendwann mal etwas Tolles zu schaffen. Etwas, was zum einen die Camperwelt bereichert und uns womöglich eine Selbständigkeit beschert. Das „digitale Nomadentum“ ist ja der hierzu passende Modebegriff.
Ihr habt ja von Anfang an auch Wintercamping gemacht. Was ist für dich der Reiz daran, mit deinem Wohnwagen im Schnee zu stehen?
Für uns war von Anfang an klar, dass wenn wir uns schon einen Wohnwagen kaufen, wir das ganze Jahr campen gehen. Ist ja viel zu schade, einen Wohnwagen vor der Haustüre stehen zu haben und den nur für 3-4 Wochen im Sommer zu nutzen. Was ist das Faszinierende an Wintercamping? Puuuh, da muss ich überlegen, wie ich das in Worte fasse. Es ist natürlich der krasse Gegensatz zum Sommer. Aber toll ist einfach: Du machst die Wohnwagentüre auf und stehst im Schnee. Aber auch zu wissen, dass man in seinem kleinen Heim mitten auf einer Wiese steht, draußen ist es kalt und schneit es. Das ist einfach toll. Im Winter sind eh alle ruhiger und entspannter. Alles geht gemütlicher voran. Es wird später hell und früher dunkel. Es ist, als würde die Welt sich ruhiger und entspannter bewegen.

Wintercamping bei Camperontour
Ein Beispiel: Wir waren mal über ein Wochenende auf einem Platz, da waren wir fast die einzigsten. Rund um uns herum kein weiterer Wohnwagen oder Wohnmobil. Nur schneebedeckte Wiese. Du schaust morgens aus dem Fenster raus und siehst nur eine weiße unberührte Schneelandschaft. Dann erst einmal gemütlich frühstücken und anschließend, durch den Schnee stapfend, ab ins Campingplatz-eigene Hallenbad.
Beim Campen lernt man sich als Familie ja nochmal von einer ganz anderen Seite kennen. Gibt es bestimmte Camping-Situationen, bei denen ihr euch immer wieder zofft?
Lustigerweise nicht. Auf so kleinem Raum muss man immer irgendwelche Kompromisse eingehen.
Macht ihr auch manchmal noch Urlaub in Ferienwohnungen oder Hotels?
Bevor wir unter die Camper gegangen, waren wir ausschließlich in Ferienhäusern und Ferienwohnungen unterwegs. Seitdem wir einen Wohnwagen haben gar nicht mehr. Warum auch? Wir sind auf die Ferienzeiten angewiesen. Da sind die Preise für Ferienhäuser astronomisch. OK – die Campingplatzpreise auch. Aber immer noch günstiger als ein Ferienhaus.
Und Hoteltypen waren wir noch nie.
Was ist DAS Traumziel, das du unbedingt nochmal in deinem Wohnwagen-Leben besuchen willst?
Ohje, DAS Ziel gibt es gar nicht. Es gibt so viele Länder, so viel Landschaften und Regionen zu entdecken. Portugal ist natürlich mit dabei. Aber auch die ganzen nördlichen Länder wie Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark. Dann noch Apulien in Italien und wer weiß, vielleicht schaffen wir es mal bis runter nach Griechenland. Aber eben EIN Traumziel, oder DAS Traumziel habe ich nicht. Dafür gibt es zu viele tolle Orte, welche auf ihre Art immer faszinierend sind.
Welche Dinge gehören für dich auf jeden Fall mit dazu beim Campen? Außer der Taschenlampe …
WD40 und Panzertape. Nein ohne Spaß jetzt: Von den Standardsachen wie Bettzeug und so mal abgesehen. Essen und trinken – dann muss man nicht gleich am ersten Tag in den regionalen Supermarkt. Wobei wir sehr gerne regional einkaufen. Wir sind nicht die, die 3 Wochen Verpflegung von zu Hause aus mitnehmen, um nie einkaufen zu müssen. Spiele müssen dabei sein. Funktionierendes Internet. Dafür habe ich eine Richtfunkantenne und einen mobilen Router. Liegt aber auch daran, dass ich mehr und mehr mobil arbeite. Im Winter zwei voll Gasflaschen.
Was ist für dich das Schönste am Campen?
Die Flexibilität und das man immer das eigene Bett dabei hat.
Was ist für dich das Schlimmste am Campen?
Schlimm ist, wenn die Sanitärgebäude dreckig sind. Sei es durch Camper oder mangelnde Reinigung durchs Personal. Beispiel: In der Camargue wollte ich mit meinem Sohn duschen gehen. Da hat doch glatt jemand in die Dusche geschi**en und es nicht weg gemacht.
Da kann der Campingplatz nichts dafür. Das ist einfach ne Sauerei und ist echt schlimm. Zu Hause würde man das auch nicht machen. Und sollte es ein Mallör des kleinen Kindes sein, dann putzt man es weg und gut ist. Aber so ist das echt … Ich vergreife mich im Ton.

Dominic von Camperontour.de
OK, dann wechseln wir schnell das Thema: Hast du manchmal Angst, dass dir eines Tages die Themen für deinen Podcast ausgehen werden?
Angst ist glaube ich ein übertriebenes Wort dafür. Aber ja, ab und zu überkommt mich der Gedanke, dass mir irgendwie nichts mehr einfallen könnte. Aber auch dagegen kann man etwas tun. Es gibt so viele Möglichkeiten, an Themen zu kommen. Man muss sie nur sehen bzw. sich darauf selbst sensibilisieren, diese zu erkennen. Und im allerschlimmsten Fall mache ich selbst darüber eine Podcastfolge, sage ehrlich was Sache ist und bitte um Unterstützung. Es ist nichts schlimmes dabei, sich Hilfe zu holen. Auch als Blogger, Youtuber oder Podcaster ist man ja kein allwissender Übermensch.
Dominic, ich danke dir für das Gespräch und weiterhin alles Gute für dein tolles Podcast-Projekt!
Ich habe zu danken. Waren tolle Fragen dabei. Ich wünsche dir auch weiteren viel Erfolg mit deinem Blog.