Astrid und Christian haben einen Traum: Sie wollen auf Weltreise gehen. Davor musste allerdings ihr Mercedes G300 noch umgebaut werden. Und das war nicht immer nur Spaß, wie die beiden erzählen.

„Ich hab immer Australien vor der Nase“

Astrid und Christian träumen schon lange von einer Weltreise. Ihren Plan verfolgen sie seit ein paar Jahren sehr zielstrebig. Der beste Ansporn, den großen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, ist eine Weltkarte, die bei den beiden im Esszimmer hängt. „Ich hab immer Australien vor der Nase. Darauf freu ich mich eigentlich am meisten, nicht nur weil mich das Land immer schon faszinierte, sondern weil man sich endlich auch mal treiben lassen kann“, erzählt Christian.

Mercedes G nach dem Kauf (Foto: g-trotter.net)

Mercedes G nach dem Kauf (Foto: g-trotter.net)

Schnell „böse Überraschungen“

Die beiden haben viel vor und haben aber auch schon viel hinter sich: nämlich die Renovierung ihres Mercedes G300. Reinsetzen und losfahren – so wie es der Verkäufer versprochen hatte – war nicht. Von einem anderen Vorbesitzer haben sie erfahren, dass der Wagen früher mal im Einsatz bei der Frankfurter Flughafenfeuerwehr war. Auf ihrer Website schreiben sie: „Da sich bald nach dem Kauf die ersten bösen Überraschungen zeigten, mussten wir uns aber relativ schnell darauf einstellen, dass uns wohl nicht nur der Innenausbau beschäftigen würde, sondern, dass das Auto stattdessen eine Generalsanierung nötig haben würde.“

Der Rost muss weg (Foto: g-trotter.net)

Der Rost muss weg (Foto: g-trotter.net)

Voller Einsatz war immer wieder gefragt (Foto: g-trotter.net)

Voller Einsatz war immer wieder gefragt (Foto: g-trotter.net)

„Es war schlimm mit dem Rost“

Gesagt, getan. Schnell zeigte sich, dass das Ganze wohl ein Großprojekt werden wird. Christian erzählt: Es gab ja gleich zu Beginn den ersten große Tiefschlag, als wir die Rostlöcher sahen, die sich unter den alten Möbeln verbargen. Unser G wurde ursprünglich für die Schweizer Feuerwehr hinten um 40 cm verlängert und in diesem Bereich war es mit dem Rost so schlimm, dass wir es nicht mehr selber lösen konnten und das Problem in professionelle Händen legen mussten. Dafür haben wir jetzt aber Zusatzfach, welches wir aufgrund seiner Größe ‚Babybadewanne‘ nennen und das als Stauraum wirklich Gold wert ist.“

Die neue Lackierung kommt drauf (Foto: g-trotter.net)

Die neue Lackierung kommt drauf (Foto: g-trotter.net)

Neue Lackierung fertig! (Foto: g-trotter.net)

Neue Lackierung fertig! (Foto: g-trotter.net)

„Es gab Momente, wo ich gerne hingeschmissen hätte“

Möglich war der Umbau nur, weil sie die Werkstatt von Astrids Vater nutzen konnten, in dem kein Werkzeug fehlt. Insgesamt zwei Jahre verbrachten Astrid und Christian jede freie Minute, um den G300 reisefertig zu machen. Natürlich mit allen Höhen und Tiefen, die so ein Umbau mit sich bringt. Ich hatte schon sehr viele Momente, wo ich gerne alles hingeschmissen hätte. Man arbeitet an der Lösung eines Problems und parallel dazu taucht ein neues auf“, erzählt Astrid. Vor allem der Umbau des Hubdachs machte ihr besonders zu schaffen: „Ja das Hubdach … viel zu schwer, mit einer umständlichen Mechanik und dann auch noch der undichte Zeltstoff. Das hat uns beide so manche schlaflose Nacht bereitet.“  Und Christian ergänzt: „Ich hatte manchmal das Gefühl, dass es ein Fehler war, genau dieses Auto zu kaufen. Es hat sich bald eine Art Hassliebe entwickelt.  Der G hat uns definitiv zu viele unvorhergesehene Sorgen bereitet, aber mittlerweile lieben wir dieses Auto wirklich.“

Neuer Stoff für das Hubdach (Foto: g-trotter.net)

Neuer Stoff für das Hubdach (Foto: g-trotter.net)

„Hat nichts mit Verzicht zu tun“

Und das ist auch gut so, denn im Mai soll es losgehen. Mehrmals schon mussten die beiden den Abfahrtstermin nach hinten verschieben. Da könnte es dann ganz andere Probleme als ein Rostloch geben. Ich frage die beiden, ob sie Respekt davor haben, dass es ihnen auf Dauer zu eng werden könnte im G300. Wir sind ja auch zu Hause oft nur mit der Couch und Netflix zufrieden und das geht in unseren sehr bequemen Betten im G auch hervorragend“, meint Christian. Und Astrid? „Ich bin der Meinung, dass auf wenig Platz zu leben, nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern mit der Erkenntnis, wie wenig man eigentlich braucht um auszukommen.“

Planung des Innenausbau (Foto: g-trotter.net)

Planung des Innenausbau (Foto: g-trotter.net)

Fertiger Innenausbau (Foto: g-trotter.net)

Fertiger Innenausbau (Foto: g-trotter.net)

Nicht vor der Abfahrt an die Ankunft denken

Ein paar Tage vor der Abfahrt am 11. Mai sind die beiden natürlich voller Vorfreude. Lange genug haben sie jetzt gewartet, dass es endlich losgehen kann. Ich mag das Gefühl, morgens loszufahren und nicht zu wissen an welchem Platz man abends landen wird,“ so Astrid. Dem Gefühl kann sie sich dann ja bald ausgiebig hingeben.

Und was passiert, wenn sie wieder zurück kommen? Gibt es da schon Pläne? Astrid empfindet es als hemmend, schon vor der Abreise an die Rückkehr zu denken, aber erzählt dann doch: „Ich bin in einem flexiblen Angestelltenverhältnis bei einer internationalen Organisation, arbeite bis wenige Tage vor der Abfahrt und kann hoffentlich nach der Rückkehr wieder daran anknüpfen.“ Und Christian: „Ich bin selbständig und werde unterwegs immer wieder mal arbeiten. Ich reduziere während der Reise also nur den Aufwand.“

Jetzt aber sind erst mal alle Zeichen auf Abfahrt und großes Abenteuer. Dafür wünschen wir den beiden alle Gute. Wer ihre Reise verfolgen möchte, kann dies auf ihrem Blog tun. Oder auch bei Instagram. Viel Spaß dabei!

Die Wasserrohr-Dusche (Foto: g-trotter.net)

Die Wasserrohr-Dusche (Foto: g-trotter.net)

Einbau des Wasserkastens (Foto: g-trotter.net)

Einbau des Wasserkastens (Foto: g-trotter.net)