Was tun, wenn sich die Familie vergrößert und man mehr Platz unterwegs benötigt? Ganz einfach: Einen ausgemusterten Armeehänger ausbauen!
Es musste mehr her
Zu zweit mit dem Landrover Defender unterwegs zu sein, ist ein Traum. Wenn dann Kinder kommen, muss aber mehr Platz her. Jeden Abend den Wagen umzubauen, damit die Kinder unten schlafen konnten? Auf Dauer nervt das. Freunde von mir standen vor diesem Problem und haben es ziemlich kreativ gelöst.
Der Anhänger hat die gleiche Spurbreite
Den Defender mit einem neuen Camping-Mobil auszutauschen, war von Anfang an ausgeschlossen. Schließlich sollte es weiter durchs Gelände gehen. Also musste ein AddON her. Dieses fand sich mit einem ausgemusterten Armeeanhänger der britischen Rheinarmee. Diese Hänger wurden unter dem Namen Sankey produziert – gebrauchte Exemplare finden sich immer mal wieder auf Ebay. Vorteil des Hängers: Er hat dieselbe Spurbreite wie der Defender und wurde für die Nutzung im unwegsamen Gelände konstruiert.
Weitere Vorteile des Anhängers:
- Die montierte Nato-Kupplung, ermöglicht im Gelände eine unabhängige Beweglichkeit des Hängers zum Zugfahrzeug.
- Der Hänger verwendet dieselbe Reifengröße wie das Zugfahrzeug, es ist also nicht notwendig, für den Hänger einen separaten Ersatzreifen mitzunehmen.
Ausgebaut wurde der Sankey bei Smartcamp, die sich auf den Aufbau von Camping-Anhängern spezialisiert haben. Dabei sollte die originale, klassische Optik soweit wie möglich erhalten bleiben.
Ein Bodenzelt wird zum Hänger-Zelt
Was als erstes auffällt, ist das verwendete Zelt, welches auf einer verlängerten Plattform seinen Platz fand. Hierbei handelt es sich um ein Oztent RV1, das eigentlich als Bodenzelt konzipiert ist, aber auf dem Hänger eine sehr gute Figur macht. Gleichzeitig lässt es sich innerhalb kürzester Zeit aufbauen und bietet zwei Erwachsenen oder drei Kindern einen bequemen Schlafplatz.
Ein Tisch ist schnell ausgezogen
Um schnell an den Inhalt der Ladewanne zu kommen, wurde diese auf einem stabilen Auszugssystem gebaut. Der obere Auszug trägt drei Zarges-Boxen (ehemals Bundeswehr), in denen unter anderem die Lebensmittelvorräte transportiert werden. Der untere Auszug ist eine längere Tisch- oder Arbeitsplatte, die freitragend ist. Äußerst praktisch für die schnelle Küche unterwegs – auch vier oder fünf Personen können hier bequem essen.
Stabil muss es sein
Da das Gewicht der Zarges-Boxen mit entsprechend stabilen Teleskopschienen die Ladewanne überfordert hätte, wurde ein kompletter Alurahmen eingebaut, an dem die Teleskopschienen befestigt wurden.
Die Küche wurde auf der rechten Seite untergebracht. Hier findet sich ein ausziehbarer Gaskocher mit drei Flammen, der mit einer 5-Kilo-Gasflasche betrieben wird. Direkt daneben der Auszug für die Kompressor-Kühlbox und zwei Wasserkanister. So ist alles immer griffbereit, wenn Mahlzeiten zubereitet werden.
Dank Solar kann der Anhänger frei stehen
Die Stromversorgung des Sankeys ist abgekoppelt vom Zugfahrzeug. Unterhalb wurde eine 60-AH-Gelbatterie verbaut, welche während der Fahrt vom Zugfahrzeug mitgeladen wird, wenn man steht über eine externe Solarzelle. Die komplette Ladeelektronik wurde auf der linken Fahrzeugseite gut erreichbar hinter einer weiteren Klappe verbaut.
Entstanden ist so das perfekte Flucht-Vehikel. Will man am Wochenende aus der Stadt raus, muss nur noch eine Tasche für Klamotten gepackt werden, der Sankey angehängt und los!
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Der Autor:
Stefan ist selbst leidenschaftlicher Offroad-Camper. Sein Motto: „Life’s too short for boring journeys!“ Zu spüren bekommt das vor allem sein Nissan Patrol, der alles mitmachen muss. Stefan schreibt über seine Reisen auf dem Blog sgm-travel.de – viel Spaß beim Lesen!
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