Schon der Name macht neugierig: Creative Cruiser. Dahinter steckt ein Wohnmobil zum Leben und jede Menge Technik und Ideen.

Der moderne Bus war nicht autark genug

Ben Willmore lebt schon etwas länger in einem Bus. Im März 2006 entschied er sich für ein mobiles Leben. Unterwegs sein, die Welt erkunden. Mit seinem ersten modernen und fertig ausgebauten Bus war Ben lange zufrieden – bis auf einige Punkte, die ihn immer wieder störten. Vor allem die Energieversorgung stellte Ben immer wieder vor Probleme: „Ich konnte etwa 1,5 Tage im Bus überleben, bevor die Batterien wieder an ein Stromkabel angeschlossen werden mussten. Das war in Ordnung, wenn ich Hunderte von Meilen am Tag fuhr, weil die Batterien während der Fahrt aufgeladen wurden. Wenn ich aber länger stand, musste ich ohne Stromanschluss irgendwann einen Dieselgenerator laufen lassen.“ Der nächste große Störfaktor war die Größe: Über 12 Meter lang und 2,60 Meter breit sind nicht unbedingt immer praktisch – auch wenn Ben das Fahren in dem Koloss mochte.

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Retro-Bus mit allem technischen Schnickschnack

Irgendwann war klar: es muss etwas Neues her. Oder im Fall von Ben: ein altes Fahrzeug – selbstverständlich kleiner und wendiger – das er nach seinen Bedürfnissen ausbauen kann. Die meisten Ideen dafür hatte er schon länger, jetzt musste sein Traum auf Rädern nur noch in die Tat umgesetzt werden: „Jeder Zentimeter dieses Fahrzeugs wurde für unsere genauen Bedürfnisse entwickelt“, erzählt Ben. Mit „uns“ meint er Karen, die mit ihm seit 2010 unterwegs ist. Beide sind Grafiker – Ben auch Fotograf. Und folgerichtig ist das fahrende Heim sehr stylish geworden, mit hohem Retro-Faktor. Gleichzeitig ist der Creative Cruiser mit allem technischen Schnickschnack ausgestattet, den man sich vorstellen kann. Großer Drucker, Rechner mit hochausflösenden Bildschirmen, 40TB NAS-Laufwerk.  Außerdem: Frischwassertank mit 1.000 Litern, ein Wechselrichter mit 9.000 Watt Leistung und 5 Sonnenkollektoren auf dem Dach. Wichtigste Eigenschaft: Autark leben können – auch ohne angeschlossenes Stromkabel.

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Komplette Überwachung per Smartphone

Der Starliner von 1963 wurde eine Maßanfertigung für die beiden US-Amerikaner, von der andere Globetrotter nur träumen können: „Alle Heiz-, Beleuchtungs-, Beschattungs-, Energiemanagement- und anderen Systeme können über mein Smartphone oder einen Webbrowser gesteuert werden, selbst wenn wir Tausende von Kilometern vom Bus entfernt sind. Das bedeutet, ich kann die Tür aufschließen, die Einstellung der Klimaanlage ändern oder die Überwachungskameras von überall aus überwachen, wir können den Bus sogar über Sprachbefehle steuern und uns darüber informieren, ob unsere Tanks voll sind oder es ein Problem mit dem Stromkreis gibt.“

Überall Vintage-Elemente

Neben der Technik sind es die Retro-Designelemente, die den beiden besonders wichtig sind. Dabei haben sie sich vor allem an Dingen aus den 1930ern und 40er Jahren bedient: Vintage-Kapuzen-Ornamente für Handtuchhaken, 1940er Mikrofone für Huthaken. Ben ergänzt:„Und ein Hula-Girl, das ihre Hüften schüttelt auf unserem Armaturenbrett, während wir fahren. Wir denken, es ist genau die richtige Verschmelzung von modernen mit Vintage-Elementen, die dies zu einem einzigartigen Zuhause auf Rädern macht, das wir den Creative Cruiser nennen.“

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„Unser Lieblingsort ist unser nächstes Ziel.“

Mit dem Creative Cruiser unterwegs zu sein, ist für Karen und Ben die Erfüllung, die sie auf ihrer Website so beschreiben: „Wir verbringen unsere Zeit damit, die Welt zu erforschen, während wir nach interessanten Dingen zum Fotografieren suchen. Unser Lieblingsort ist unser nächstes Ziel.“ Für dieses Ziel arbeiten sie zwei Monate im Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff, um die Kasse wieder aufzufüllen. Aber auch nur, um bald wieder loszustarten mit dem geliebten Bus, der ihr neues Zuhause geworden ist.

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