Es geht auch klein: Markus Kramer baut einen Skoda Roomster für seine Reisen zum Wohnmobil. Nach ein paar Handgriffen kann es losgehen.

„Auch alltagstauglich“

Wie bitteschön kommt man denn auf die Idee, einen Skoda Roomster als Wohnmobil auszubauen? Markus erzählt mir, dass sein Fahrzeug für ihn die ideale Ergänzung von Alltag und Reise darstellt: „Ich bin die letzten Jahre sehr viel im Flugzeug gereist, aber 2016 kam ich auf die Idee Europa besser kennen zu lernen. Am besten mit einem Camper, der auch alltagstauglich ist. Am Ende bin ich dann auf diesen Skoda Roomster gestoßen und bin richtig happy mit ihm.“

Foto: Markus Kramer

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Mit ein paar Tricks zum Bett im Roomster

Der Roomster seiner Wahl hatte nur 10.000 Kilometer Laufleistung und kostete ihn gerade mal 10.000 Euro. Markus begann, den Wagen für seine Zwecke auszubauen: „Ich habe mir einige Gedanken gemacht, wie ich mit meinem Roomster reisen möchte und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich auch manchmal darin schlafen möchte. Ich schlafe manchmal im Roomster – und wenn ich länger an einem Ort bin, baue ich ein Zelt auf. Für die Lagerung des Equipments habe ich Kunststoffboxen verwendet – darauf kommt dann eine passende Matratze. Ab dem nächsten Jahr soll es dann eine selbst zugeschnittene ausgediente Ikea-Matratze werden.“ Um eine große Liegefläche zu ermöglichen, kann Markus an der vorderen Gurtaufhängung ein Brett einhängen, auf dem dann die Matratze liegt. Das Ergebnis: Eine Schlaffläche von 180 x 110 Zentimeter.

Foto: Markus Kramer

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„Ich finde es einfach nur superpraktisch“

Das Camperleben hat für Markus aber nicht erst mit seinem Roomster begonnen. Schon in seiner Kindheit war er oft campen und später auch immer mal wieder gerne mit Freunden so unterwegs. Mit dem Roomster hat er nun die für ihn perfekte Lösung gefunden. Größter Vorteil ist es, schnell und flexibel in der Reiseplanung zu sein und unterwegs in dem Roomster schlafen zu können und nicht auf ein Zelt angewiesen zu sein: „Ich finde es einfach nur superpraktisch, sich mal eben hinten reinzulegen und nicht unbedingt ein Zelt aufbauen zu müssen. Als wir dieses Jahr für 10 Tage in Norwegen waren, haben wir zu zweit sogar jede Nacht im Roomster geschlafen. Bei dem unbeständigen Wetter in Norwegen war das sehr wichtig für uns.“

Foto: Markus Kramer

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Markus steht gerne frei

Mit dem Roomster genießt Markus das flexible Reisen, dazu gehört für ihn auch das Campen mitten in der Natur: „Ich campe gerne frei, und zwar so frei, dass auch keine anderen Camper in der Nähe sind. In Norwegen haben wir bis auf zweimal auch immer frei gestanden. Allerdings heißt freistehen auch, dass man schon etwas länger nach dem perfekten Platz suchen muss. Wenn ich etwas mehr Komfort wie Landstrom oder eine schöne warme Dusche brauche, stehe ich auch sehr gern auf einem Campingplatz.“

Foto: Markus Kramer

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„Ich habe nix gegen Hotels oder coole Hostels“

Markus ist ein totaler Reisemensch, betreibt den Reise-Blog www.travellingtheworld.de und ist auch weiterhin offen in der Art und Weise, wie seine Reisen aussehen: „Ich campe nicht ausschließlich. Ich begebe mich immer noch auf Fernreisen wie zum Beispiel im nächsten Frühling für 3 Wochen nach Thailand zum Backpacken. Daher habe ich auch nix gegen Hotels oder coole Hostels. Ich bin da nicht so festgefahren, was die Art des Reisens angeht. Ich war auch schon auf einem Segelschiff in Grönland oder auf den Hurtigruten in Norwegen. So wird es dann auch nie langweilig. Ich liebe es auch immer mehr, in Südostasien an einem herrlichen weißen Sandstrand einfach nur rumzuhängen und ein kühles Bierchen dabei zu schlürfen.“

Mit dem Roomster nach Gibraltar

Ideen hat Markus auf jeden Fall noch jede Menge, wo es in Zukunft noch überall hingehen könnte: „Ich möchte gerne noch einige Länder in meinem Skoda bereisen. Es muss nicht gleich die ganze Welt sein. Da hätte ich auch viel zu viel Schiss vor. Aber so das ein oder andere osteuropäische Land wäre schon ganz cool. Und ich möchte nochmal runter bis Gibraltar mit meinem Roomster.“

Foto: Markus Kramer

Foto: Markus Kramer

Respect the Man in the Campervan

Wer bei Facebook Markus Kramer mit seinem Skoda Roomster begegnet, tut das meist unter einem anderen Namen. Er hat seine Facebook-Seite Respect the Man in the Campervan genannt. Wie ist er denn bitteschön darauf gekommen? Markus löst auf: „Ich habe mich für diesen Namen von einem Track von Scooter inspirieren lassen. Da hieß es „Respect the Man in the Candyvan“. Das fand ich irgendwie sehr cool und habe es auf mich adaptiert.“ Respekt und Camping gehören für ihn sowieso sehr eng miteinander zusammen: „Da ich grundsätzlich sehr tolerant bin, nervt mich eigentlich nichts an anderen Campern. Ich kann nur es absolut nicht leiden wenn man seinen Müll einfach zurücklässt oder sich wie sonst was benimmt. Gegenseitige Rücksichtnahme finde ich sehr wichtig.“

Foto: Markus Kramer

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Es hat mich gefreut, Markus, seinen Skoda Roomster und sein Camperleben näher kennen zu lernen. Ich jedenfalls habe jetzt noch mehr Respekt vor dem Mann in seinem kleinen, aber feinen Campervan.