Der HEKU Car-Camp gehört sicher zu den skurrilsten Camping-Fahrzeugen überhaupt. Bernd Beate hat so einen und erzählt, wie das so ist und vor allem: wie die anderen reagieren.

Die Idee entstand in Bielefeld

Wie soll man den Car-Camp von HEKU eigentlich beschreiben? Vielleicht so: Ein Caravan, der an einem PKW aufgehängt wird. Eben nicht an der Anhängerkupplung, sondern am Dach befestigt, so als ob Auto und Caravan zur Einheit werden. Die Idee dazu hatte das Unternehmen HEKU Fahrzeugbau GmbH aus Bielefeld in den Achtzigern. So wurde das erste Modell 1988 als Weltneuheit vorgestellt.

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

„Da ich auf ungewöhnliche Sachen stehe…“

Es gab verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Zugfahrzeugen – aber immer Opel. Der Caravan ist in all den Jahren eine absolute Rarität geblieben, wurden doch in 30 Jahren keine 300 Einheiten davon hergestellt. Bernd Beate aus Niedersachsen aber hat sich eines der seltenen Modelle angeschafft: „Den HEKU habe ich vor einigen Jahren im Internet gefunden und da ich auf ungewöhnliche Sachen stehe, wurde er eines Tages Mitglied unserer Familie.“

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

Für Bernd war sein Opel aus dem Jahr 1995 mit Caravan-Anhängsel ein absoluter Glücksfall: „Das Fahrzeug stand in genau dieser Kombination zum Verkauf – gezahlt habe ich nur 6.000 Euro. Das besondere an meinem Opel ist, dass er mit Autogas läuft und dadurch auf Reisen natürlich günstig im Unterhalt ist.“

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

Bernd, der Erklärbar

Das große Thema für Menschen, die mit dem Car-Camp von HEKU unterwegs sind, ist natürlich: Alle wollen wissen, was das denn ist, wie das geht und überhaupt. So kann es auch passieren, dass Menschen staunend auf Bernd zukommen und ihn um ein gemeinsames Erinnerungsfoto beten – natürlich mit HEKU im Hintergrund. Das Auto ist der Star und das hat Bernd mit seiner Familie längst akzeptiert. Ob sie nun in Deutschland oder ihrem liebsten Urlaubsland Polen unterwegs sind – das nächste Gespräch über den HEKU ist nie weit: „Nach spätestens 2 Minuten auf einem Platz ist jemand interessiert und Bernd, der Erklärbär, tritt in Aktion!“

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

Und wie ist das eigentlich mit den Reifen in Kurven?

Gerne geht es dann um solche Fragen, wie denn das Kurvenverhalten dieser ungewöhnlichen Camping-Kombi sei: Lenkt der HEKU mit und wenn nicht, wie schnell sind dann die Reifen hin, wenn sie in Kurven „radieren“. Die Antwort darauf finde ich auf einer Webseite eines weiteren HEKU-Besitzers: „Da die Car-Camp-Achse nicht lenkbar ist, sind natürlich auf Bergstraßen die Spitzkehren ‚Reifenfresser‘. Dies lässt sich jedoch abmildern, indem man den Gegenverkehr erst vorbei lässt und dann wie ein Lkw- oder Busfahrer die Kurven nimmt.“

Foto: Bernd Beate

Foto: Bernd Beate

Bernd träumt von einem größeren Reisemobil

Bernd jedenfalls hat noch einiges mit seinem geliebten HEKU vor. Im Moment träumt er von einer Tour Richtung Süden – Portugal, Griechenland oder Türkei. Und dann hat er auch noch einen ganz anderen Traum. Dessen Umsetzung würde seinem Camperleben noch einmal eine völlig neue Wendung geben: „Da sich meine Familie um eine Labradorhündin und eine Katze vergrößert hat, träume ich von einem größeren Reisemobil. Meine Gedanken gehen in Richtung Allradfahrzeug von MAN und Reisen nach Marokko.“

Kerstin und Bernd Beate (Foto: Bernd Beate)

Kerstin und Bernd Beate (Foto: Bernd Beate)

Ob sein neuer Offroad-Camper dann auch so skurril daher kommt, wie der HEKU, bleibt natürlich offen. Wenn nicht, würde Bernd garantiert auch mal die Ruhe genießen können, weil niemand neugierig um die Ecke kommt und sagt: „Das habe ich ja noch nie gesehen!“