Einen Doppeldeckerbus zum Wohnmobil ausbauen? Nette Idee, aber wer sollte denn das machen? Der Niederländer Ron Onrust zum Beispiel.
Einfach mal machen
Für fast jede verrückte Idee gibt es einen Verrückten, der sie umsetzt. Aber um aus einem alten Doppeldecker-Bus ein Wohnmobil zu machen, ist wohl ein erhöhtes Maß an – nennen wir es mal Leidenschaft – notwendig. Der Niederländer Ron Onrust entschied sich 2011, genau das zu machen. Also kaufte er sich zunächst einen Doppeldeckerbus von Neoplan und legte los.


Von Anfang an gut geplant
Er hat das Ganze in einem Video auf Youtube in 20 Schritten dokumentiert. Das Video hat übrigens mittlerweile fast 6 Millionen Klicks! Zunächst einmal plante Ron alles detailliert an seinem Computer: Oben ein großes Elternschlafzimmer über dem Führerhaus, in der Mitte ein Bad und dann noch ein Etagenbett für die Kinder. Unten Wohn- und Essbereich und natürlich eine Küche. Dann alles rausreißen und loslegen.

500 Meter Kabel verlegt
Zuerst musste der Wassertank rein, der immerhin 600 Liter fasst. Es folgten zehn Wände, von denen Onrust zwei aus einem alten Kirschtisch bastelte. Da der Bus von Werk aus natürlich nicht ausreichend isoliert war, kam Dämmmaterial an die Außenwände. Dann die Verkabelung: 24 Volt, ein 230-Volt Wechselrichter und ein 230-Volt-Schaltkreis für den Landstrom. Dabei verlegte er nach eigenen Angaben 500 Meter Kabel.
Natürlich Nussbaumparkett
Dann kam das Schlafzimmer, das nicht nur so heißt, sondern auch wirklich aussieht wie eins. Überhaupt sieht in dem Doppeldecker wenig so aus wie in Wohnmobilen, wie WIR sie kennen. Und Onrust sparte wirklich an nichts: Klimaanlage, elektrische Jalousien, Nussbaumparkett. Es gibt einen Wärmetauscher, den der Niederländer aus einem Trockner bastelte und eine Rückfahrkamera, deren Signal per WLAN auf seinem Ipad beim Fahrer landet.


Zentraler Staubsauger inklusive
Im Badezimmer musste ein Kompromiss eingegangen werden, da die Decke für eine Dusche zu niedrig war – also kam eine Badewanne rein. Es folgte das Etagenbett für die Kinder, die Schränke zum Verstauen und die Wände an der Treppe. Zum Säubern des Busses hat sich Onrust etwas besonderes ausgedacht. Er verbaute einen zentralen Staubsauger, so dass nur noch ein Rohr in die Wand gesteckt werden muss zum Saugen. Genial.

Ein neuer Motor musste auch noch her
Danach wurden die Decken noch schön gemacht und dann gönnte sich Onrust noch ein paar externe Dienstleistungen: Die Küche und die Bodenbeläge überließ er Profis – auch die der beiden Treppen. Auf dem Weg zur Küchenwerkstatt war übrigens noch der Motor verreckt, so dass noch ein neuer eingebaut werden musste.


Sechs Jahre hat es gedauert
Onrust spricht in dem Video von unglaublichen Kosten, die er nicht näher beziffert. Aber klar, wer Geld sparen will, sucht sich ein anderes Hobby als ein Doppeldeckerbus-Wohnmobil. Insgesamt hat der Umbau sechs Jahre gedauert. Und das Ergebnis ist einfach nur unglaublich. Höchsten Respekt vor diesem verrückten Bastler aus den Niederlanden!
FAQ vom Macher des Doppeldecker-Wohnmobils
Onrust hat sehr viele Fragen zu seinem Wohnmobil bekommen. Und weil er diese Fragen nicht immer wieder von neuem beantworten wollte hat er ein FAQ ins Netz gestellt, in dem er vieles beantwortet.