Wer im Wohnmobil ein Kind mit dabei hat, kennt das Problem bestimmt: Irgendwie lässt sich der Kindersitz nie so recht befestigen – da hilft auch Isofix nichts, da in den meisten Fahrzeugen die Vorrichtung fehlt. Eine einfache Lösung gibt es trotzdem.

Nicht jeder Kindersitz ist für diese Lösung geeignet

Wichtig ist zunächst zu erwähnen, für welche Sitze sich diese Lösung überhaupt anbietet. Denn sie funktioniert nur bei Kindersitzen, in denen das Kind mit dem Fahrzeuggurt (3-Punkt-Gurt) angeschnallt wird. Das ist vor allem bei Sitzen für ältere Kinder so. Bei diesen Sitzen dient die Vorrichtung lediglich zur zusätzlichen Stabilisierung des Sitzes.

So auch nachzulesen auf der Website von test.de:

„Bei älteren Kindern dient die Isofix-Befestigung aber nur noch zur Verankerung des Sitzes auf der Rück­bank und zur Stabilisierung auf dem Sitz. Das Kind wird vom Auto­gurt gehalten. Vorteil der Isofix-Verstärkung: Sie sichert den leeren Kinder­sitz während der Fahrt, wenn das Kind mal nicht mitfährt.“

Kindersitz für ältere Kinder, der durch den 3-Punkt-Gurt des Fahrzeugs gesichert ist

Kindersitz für ältere Kinder, die durch den 3-Punkt-Gurt des Fahrzeugs gesichert werden

Meine Konstruktion ist also nicht geeignet für 5-Punkt-Gurt-Sitze für kleinere Kinder!

In der Kurve Kippgefahr

Von meinen Gesprächen mit anderen Campern weiß ich, dass wir bei weitem nicht die einzigen sind, die das Problem haben/hatten: Während der zügigen Durchfahrt einer engen Kurve sieht man im Rückspiegel auf einmal sein Kind samt Sitz sich in die Kurve legen. Und zwar so weit, dass man befürchten muss, dass die beiden gleich ganz wegkippen.

Isofix bringt nichts ohne Vorrichtung

Während man in einem normalen Auto jeden Kindersitz einigermaßen gut fixieren kann, ist dass bei Wohnmobilen nicht so. Autositze fallen eben nach hinten ab, bieten damit schon mehr Halt – auch ohne Isofix. Wohnmobile dagegen haben meist kein Isofix (natürlich vor allem die älteren Modelle) und außerdem sind die Sitzpolster gerade geschnitten, weil sich darunter eine Box zum Verstauen befindet.

Beim rechten Sitz (also wenn man von vorne nach hinten schaut) ist das noch gerade so auszuhalten – setzt man ein Kind auf den linken, muss man allerdings befürchten, dass es ganz von der Bank runter fällt. Nicht lustig.

An der Hinterwand verschrauben

Kommen wir zu meiner Lösung: Haken. Ganz einfach Haken, wie man sie in jedem Baumarkt bekommt – in die man eben die Isofix-Klammern einrasten kann. Diese Haken muss man selbstverständlich an der Hinterwand des Sitzes verschrauben. Dabei ist darauf zu achten, dass die Haken breit genug sind: so ca. 3 cm. Der Durchmesser darf nicht zu dünn sein, aber natürlich auch nicht zu dick: ca. 5 mm.

Haken verschraubt an der Hinterwand

Haken verschraubt an der Hinterwand

Ein klitzekleines Problem überbrückt

Solche Haken bestellte ich mir bei eBay, zahlte dafür ein paar Euro – bei der Verschraubung stieß ich jedoch auf ein Problem: Ich konnte nur den rechten Haken direkt ins Holz verschrauben, was etwa eine Minute gedauert hat. Links endete die Breite zwischen den beiden Isofix-Zangen genau an dem Schlitz, an dem die Gurtbefestigung entlang läuft.

Diese Lücke überbrückte ich mit einer Lochplatte aus Metall (sehr stabil). Diese verschraubte ich rechts und links und hatte nun eine Basis für den zweiten Haken. Den befestigte ich mit einer Mutterschraube, womit meine Konstruktion fertig war.

Brücke für den linken Haken – nein, hier geht es nicht um Boxen

Brücke für den linken Haken – nein, hier geht es nicht um Boxen

Die Wackelkonstruktion hatte ein Ende

Die Breite hatte ich glücklicherweise richtig ausgemessen, es passte also alles schon bei der ersten Anprobe. Der Sitz machte wie geplant einen sehr stabilen Eindruck. Die Wackelkonstruktion hatte ein Ende und wir brauchen uns seitdem vor dem Blick in den Rückspiegel nicht mehr zu fürchten. Und auch nicht vor der nächsten scharfen Kurve. Denn das Kind sitzt absolut sicher.