Wer seine Markise tagsüber rausdreht, wenn es windstill ist, rechnet meist nicht damit, was passieren kann, wenn es nachts stürmisch wird. Damit sie nicht zum Segel wird, das davon fliegt, reichen schon ein paar Handgriffe.
Auf einmal war das Unwetter da
Sommer, 30 Grad – wir liegen in der Sonne und genießen unseren Aufenthalt am Mondsee in Österreich. Plötzlich ziehen hinter den Bergen die schwarzen Wolken auf. Und keine 10 Minuten später war das Unwetter da. Aber nicht irgendein Unwetter. Tischtennis-Ball-große Hagelkörner hatte ich bis dahin noch nie live gesehen.

Das waren die Hagelkörner (Mondsee 2012)
Einer hing an der Markise des Campers …
Und auch die Sturmböen, die dann folgten, hatten es in sich. Die Markise, die ich an den Füßen befestigt hatte, machte sich auf den Weg in Richtung Himmel. Unser Camping-Nachbar von gegenüber hing 10 Sekunden später mit seinem respektablen Gewicht an der Markise und ich drehte sie so schnell wie möglich rein. Am nächsten Morgen wunderte ich mich, das das Teil nicht kaputt war, sondern nur etwas verknittert daher kam. Seitdem weiß ich, dass eine windsicher gemachte Markise noch lange nicht sturmsicher ist.
Stahlnägel statt normaler Heringe
Es gibt mehrere Wege seine Markise sturmfest zu machen. Und sehr wahrscheinlich hätte keiner am Mondsee die Markise am Boden gehalten. Aber so ein Unwetter erlebt man ja auch nicht jeden Tag. Ich jedenfalls schwöre auf meine Stahlnägel, die nicht nur bei hartem Untergrund die Heringe ersetzen. Diese bekomme ich an den Füßen der Markise bis zum Anschlag schnell in den Boden. Wer ganz sicher gehen will, nutzt noch die zweite Öse. Nun kann sich die Markise nicht mehr ohne weiteres nach oben bewegen.
Sturmstangen geben viel Stabilität
Jetzt muss noch ein Problem gelöst werden: Nämlich, dass die Gelenke der Markise schon bei leichten Böen die Markise ohne zusätzliche Sicherung nach innen in Richtung Fahrzeug klappen kann – wenn man sie nicht befestigt. Das wiederum erledigen die so genannten Sturmstangen. Diese werden zuerst zusammengesteckt und dann zwischen Fahrzeug und Markise gespannt. Das dauert zwei Minuten und das Ergebnis ist eine windsichere Markise. Und viele ruhige Nächte im Camper – trotz Mistral & Co.
Weiterer Vorteil der Sturmstangen ist, dass man damit mit Seitenteilen aus einer Markise ein Vorzelt machen kann.