Wer seinen Camping-Urlaub in Frankreich plant, muss aufpassen. Frankreich hat seit 2016 Umweltzonen, die für immer mehr Städte gelten. Die Umweltplakette muss man sich vor der Abreise besorgen – ansonsten kann es teuer werden.
Certificat Qualité de l’Air
Seit dem 1. Juli 2016 bereits gibt es Frankreich eine Umwelt-Plakette. Sie heißt „Certificat Qualité de l’Air“ – wird aber oft auch einfach „Crit’Air Vignette“ genannt. Zunächst einmal galt sie für Paris, seit 2017 ziehen andere Großstädte nach. Was aber noch wichtiger ist: Seit diesem Jahr müssen auch Urlauber eine Strafe zahlen, wenn sie bei der Einfahrt in dieser Städte ohne Vignette erwischt werden.
Plakette, Vignette, Baguette, une Cigarette, Olalalalala
Ab dem 1. April 2017 gilt: Wer ohne Plakette nach Straßburg, Grenoble, Lille oder eben Paris einfährt, muss möglicherweise blechen. Bis 2020 werden folgen: Avignon, Arras, Annemasse, Bordeaux, Cannes, Clermont-Ferrand, Champlan, Côte Basque-Adour, Dunkerque, Dijon, Epernay Faucigny, Glières, Le Havre, Montpellier, Reims, Rouen, Saint-Etienne, Saint Maur-des-Fossés, Toulouse und Vallée de la Marne.

Französische Umweltplaketten (Quelle: www.certificat-air.gouv.fr)
Wohnmobile werden auch nach Gewicht eingeteilt
Wohnmobile unter 3,5 Tonnen werden bei der Einstufung wie PKW behandelt – Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen dagegen gelten als LKW. Für die leichten Wohnmobile drohen bei Vergehen 68 Euro, bei den schweren Fahrzeugen 135 Euro Strafe. Eingestuft wird das Fahrzeug je nach Alter und Beschaffenheit in sechs verschiedene Kategorien: von 0-5. Kategorie 0 sind emissionsfreie Fahrzeuge – Kategorie 5 hingegen umfasst:
- PKW, Wohnmobile und leichte Nutzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen.
- Dieselfahrzeuge der Kategorie EURO 2 mit Erstzulassung zwischen dem 1. Januar 1997 und dem 31. Dezember 2000.
- Außerdem LKW, Busse und Wohnmobile über 3,5 Tonnen: Dieselfahrzeuge mit EURO 3 und Zulassung zwischen 1.10.2001 und 30.9.2006.
Weitere Infos zu den verschiedenen Plaketten von 0-5 erhaltet ihr hier. Es gibt online außerdem die Möglichkeit vor der Bestellung zu simulieren, in welche Kategorie euer Fahrzeug wahrscheinlich eingestuft wird.
Die App Green Zones für die aktuellen Umweltzonen
Die Umweltzonen werden übrigens tagesaktuell bestimmt. Das heißt, man sollte sich vorher kundig machen, welche Plakette für den aktuellen Tag in welcher Stadt zugelassen ist. Sehr praktisch dafür ist die kostenlose App Green Zones. Im Moment ist sie nur für Android verfügbar, sie soll aber voraussichtlich bis 20.08.2017 auch im Apple-iTunes-Store erscheinen. Die App hat den zusätzlichen Vorteil, dass hier auch noch alle anderen europäischen Umweltzonen in Dänemark, Deutschland und Österreich abgerufen werden können.

APP Green Zones
Aufpassen, wo ihr die Vignette bestellt
Bestellen solltet ihr die französische Plakette auf jeden Fall auf der offiziellen Seite des französischen Ministeriums. Dort kostet sie nur 4,80 Euro. Es gibt aber auch private Seiten im Netz, die die Vignette anbieten – die wollen dann aber gerne auch mal um die 30 Euro dafür haben. Also Vorsicht vor dieser Abzocke. Achtung vor allem vor der deutschsprachigen Seite crit-air.fr, die bei Google gerne mal vor der offiziellen Seite erscheint. Und für alle, die jetzt loslegen wollen, hat der ADAC einen Leitfaden erstellt.